Die Arbeitsgemeinschaft Stadtoldenburger Bürgervereine ( ASTOB ) hat mit Unverständnis und Empörung die Streichungspläne des Bundesministers der Verteidigung für den Standort OLDENBURG zur Kenntnis genommen. Die sogenannte Streichliste sieht folgende Schritte einer Streichung bzw. Verlegung in den nächsten Jahren vor:
Auflösung des Fallschirmjägerbataillons 314
Henning-von-Treskow-Kaserne
Auflösung des Flugabwehrraketengeschwaders 3
Fliegerhorst
Auflösung der Bundeswehrfachschule
Dragonerkaserne
Verlegung der Luftlandeversorgungskompanie 270
Henning von Treskow Kaserne
Verlegung der Flugabwehrraketengruppe 24
Fliegerhorst nach Mecklenburg – Vorpommern
Für den Bürger bleiben viele damit verbundene Probleme völlig unverständlich:
lm Zeitalter der weltweiten internationalen Verpflichtungen im Rahmen der Vereinten Nationen (UN), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Europäischen Union (EU) und des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses (NATO) kann doch nicht auf speziell für diese Einsätze ausgerüstete und ausgebildete Kräfte mit hoher Verlegebereitschaft – wie das FSchJgBtl 314 – verzichtet werden! Ganz zu schweigen von den Millioneninvestitionen (8 Mio DM) in die fallschirmgerechte Henning-von-Treskow-Kaserne (Sprungturm).
Nur einfache Gemüter können glauben, dass eine militärische Bedrohung in Mitteleuropa nie wieder entstehen könnte. Eine Bedrohung aus dem Nahen Osten – z.B. IRAN oder IRAK- mit weitreichenden Mittelstreckenraketen wird auch in Zukunft nicht auszuschließen sein. Deswegen sind Flugabwehrraketenkräfte dringend notwendig.
Eine Einrichtung wie eine Bundeswehrfachschule mit ihrem Einzugsgebiet WILHELMSHAVEN/ OSTFRIESLAND /EMSLAND/ CLOPPENBURG bis BREMEN mit einer Halbjahresbelegung von 240 Zeitsoldaten darf im Hinblick auf einen standortnahen dienstzeitbeendenden Unterricht bzw. Ausbildung nicht gestrichen werden, weil zu einer attraktiveren Soldatenlaufbahn auch die Beschulung des Nordwestens von Niedersachsen gehört.
Die Verlegung der Luftlandeversorgungskompanie 270 wird wahrscheinlich geplant, weil nach Auflösung des Fallschirmjägerbataillons 314 die Henning-von-Treskow-Kaserne verkauft werden soll. Der Erlös aus Liegenschaftsverkäufen liegt aber erfahrungsgemäss weit unter den geschätzten Einnahmen!
Eine Verlegung der Flugabwehrraketengruppe 24 nach Bad Sülze in Mecklenburg – Vorpommern war schon lange geplant. Sie wurde aber mehrfach hinausgeschoben wegen fehlender Haushaltsmittel für den Bau der neuen Infrastruktur (200 Millionen DM).
Diese o.a. Maßnahmen stellen für den Standort OLDENBURG einen enormen Substanzverlust von 2470 Dienstposten dar, so dass bei nächstfolgenden Einschnitten es für Oldenburg einen völligen “Kahlschlag” bedeuten könnte.